Bio­me­cha­no­id

Beeinflusst durch die Ängste der damaligen Zeit kreierte Giger den für ihn typischen biomechanischen Stil.

Giger war bekannt für sei­nen bio­me­cha­ni­schen Stil. Es ist eine Ver­schmel­zung von bio­lo­gi­schen und mecha­ni­schen Kom­po­nen­ten, von Mensch und Maschi­ne auf einer tak­ti­schen und meta­pho­ri­schen Ebe­ne. Die dunk­len, natur­frei­en Bil­der wir­ken sehr dystopisch.

Sie wider­spie­geln die Atom- und Zer­stö­rungs­ängs­te der 1960er und 70er Jah­ren. Sie zei­gen post­apo­ka­lyp­ti­sche Sze­na­ri­en nach einem Atom­krieg, Mutan­ten einer post­apo­ka­lyp­ti­schen Zukunft.

Giger war beein­flusst durch die dro­hen­de Über­be­völ­ke­rung der Erde, der fort­schrei­ten­den Tech­ni­sie­rung und der Auto­ma­ti­sie­rung der Lebensbereiche.

Giger hat das Sze­na­rio der Bio­me­cha­nik als «har­mo­ni­sche Ver­schmel­zung der Tech­nik, Mecha­nik mit der Krea­tur» bezeich­net. Der Moment der Har­mo­nie mag ange­sichts beklem­men­der und bedroh­li­cher Sze­nen irri­tie­ren. Es liegt aber am tie­fe­ren Grund jenes fried­li­chen Dösens, das sei­ne Figu­ren, nament­lich die Bio­me­cha­no­iden, kenn­zeich­net. Der beru­hig­te und balan­cier­te Zustand ver­weist auf ein dahin­ter­lie­gen­des Kon­zept der Schön­heit der mecha­nis­ti­schen und kriegs­er­fah­re­nen Moderne.

Giger fand es falsch, wenn in sei­nen Bil­dern nur das Schreck­li­che gese­hen wer­den wür­de, da sie glei­cher­ma­ßen jene Ele­ganz ent­hal­ten, die ihm immer wich­tig war. Das Schreck­li­che und das Schö­ne gehö­ren im Werk von HR Giger untrenn­bar zusam­men, so wie Grau­en und Faszination.

Bio­me­cha­no­id I (1974)

Bio­me­cha­no­id (1976)

Bio­me­cha­no­id

HR Giger
Werke